Oliver Bierhoff: „Es ist schön, Sportler beratend zu begleiten“
Der Ex-DFB-Manager und studierte Diplom-Kaufmann über sein Engagement bei FINVIA Sports, dem von ihm und dem Multi Family Office FINVIA gegründeten Finanzunternehmen.
Nach dem Weggang vom DFB im Jahr 2022 hat sich Ihr Leben entschleunigt. Ist da Last abgefallen, um sich auf die neue Aufgabe bei FINVIA konzentrieren zu können?
Ich habe es nie als Last betrachtet, sondern als Freude und Privileg, diese Verantwortung tragen zu dürfen. Und als Leistungssportler liebt man ja auch den Wettbewerb. Nach 35 Jahren vermisse ich fast ein bisschen diese Drucksituation, in der die Leute dich zum Teufel jagen oder als Held feiern können. Aber natürlich habe ich jetzt mehr Freiheiten. Am Ende war ich ja verantwortlich für alle Mannschaften beim DFB und auch für den kompletten Ausbildungsstrang, die Akademie. Das ist jetzt ein bisschen entspannter. Aber ich bin nun mal ein aktiver Mensch, und deswegen kommt auch jetzt keine Langeweile auf.
Wie kam es zu der neuen Aufgabe bei FINVIA?
Ich schätze Neugierde und die Bereitschaft, aus der Komfortzone herauszukommen. Der einfachste Schritt wäre gewesen, jetzt zu einem Verein zu gehen und das zu machen, was ich bereits aus dem Effeff kenne. Aber ich wollte eine dritte Karriere angehen, und der Finanz- und Wirtschaftsbereich hat mich schon immer interessiert. Da bin ich auf FINVIA gestoßen und habe mich sehr ausführlich mit der Systematik Family Office beschäftigt. Das hat mich total überzeugt.
Ihre jetzige Tätigkeit ist also kein totaler Neuanfang?
Es ist natürlich eine Materie, mit der ich mich selbst auch sehr stark während meiner aktiven Karriere beschäftigt habe, und ich sehe da einen absoluten Bedarf. Es ist ja kein Geheimnis, dass Spitzensportler in vielen Bereichen super verdienen. Und es ist schön, Sportler während der Karriere oder danach beratend zu begleiten, um eine wirtschaftlich gesicherte Situation zu haben. Und darüber hinaus wollen wir natürlich auch Investitionen in den Sport ermöglichen. In dieser neuen Assetklasse passiert gerade wahnsinnig viel, und auch von allgemeinen Kunden kommen Nachfragen, wo man in Sport investieren kann.
Man hat schon den einen oder anderen Spitzensportler im Dschungelcamp gesehen. Können manche von ihnen einfach nicht mit Geld umgehen?
Es gibt da zwei Aspekte. Sagen wir mal, jemand fängt im Alter von 18 oder 20 an und verdient mit seinem ersten Profivertrag schon richtig gut. Optimalerweise investiert er das Geld, und wenn das über 15 Jahre läuft, macht das einen Unterschied aus. Es ist aber auch kein Geheimnis, dass so mancher Sportler häufig zu viel Geld ausgibt. Man hat während der Karriere einen ständigen Mittelzufluss und Privilegien, führt einen gewissen Lebensstandard, der in der Gruppe schnell entstehen kann. Das Problem sind häufig nicht die Topverdiener, sondern eher diejenigen, die glauben, sie werden Topverdiener, und sich ein Leben mit mehreren Autos und teuren Urlauben leisten. Zum hohen Lebensstandard kommen die Inflation und so manche Kosten, etwa durch eine Scheidung, oder auch verkehrte Investitionen. In Amerika sehen wir so etwas noch häufiger.
Welche Tools kommen bei der Beratung der Top-Sportler bei FINVIA zum Einsatz, wenn es darum geht, die Einnahmen gut anzulegen?
Das Family Office hat den großen Vorteil, dass wir uns einer breiten Palette von Tools bedienen. Wir stehen den Top-Sportlern bei der Frage zur Seite, wie sie ihr Geld am besten anlegen, und das zusammen mit vielen Experten. Schon bevor ich bei FINVIA war, habe ich stets gesagt: Jungs, verschafft euch einen Überblick über euer Vermögen und schaut, wo das Geld überhaupt investiert ist. Und das ist in dieser Situation oft gar nicht so leicht.
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